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AutorenbildOrsolya-Maria Sauerbrey

Presseartikel über Paszkan: Kasteler Rheinpromenade im Internet als Open-air-Galerie

Der Künstler Michael Paszkan verwandelt die Kasteler Rheinpromenade im Internet in eine Open-air-Galerie.


KASTEL / KOSTHEIM - Rote Herzen, helle Locken: Der Kostheimer Künstler Michael Paszkan bringt die Kunst ins Spiel. Er verwandelt die Kasteler Rheinpromenade im Internet in eine Open-Air-Galerie. Täglich kommt ein neues Bild hinzu. Und das in Zeiten, in denen die Kultur Not leidet, weil Museen und Galerien geschlossen und Kunsterlebnisse rar gesät sind. Das Auge verlangt jedoch etwas Schönes, die Facebook-Seite „Kastel ist Kult“ bietet dafür eine Plattform. Paszkan unternimmt darauf einen Ausflug durch die Gegenwartskunst. Er stellt Collagen ein, mit denen er den Künstlerinnen und Künstlern der Gegenwart ein Denkmal setzt, in einer vertrauten Umgebung. Da der Strand, dort die Reduit, dann der Kransand. Der Zufall will, dass die Serie eine aktuelle Note erhält. Viele Porträts werden von Hochwasser umspült.

Manch einer wünscht sich, reale Objekte zu sehen.


Manch einer wünscht sich, solche Montagen auch als reale Objekte zu sehen und erinnert sich an die vergeblichen Initiativen des Kasteler Ortsbeirats, den Wiesbadener Kunstsommer in den Westen an die Stadtgrenze zu holen, in den Eleonorenpark. Das scheiterte an der Konzeption. Sie sah damals vor, die Kunstwerke an von Autos stark frequentierten Verkehrswegen zu platzieren, damit sie auch der letzte Fahrer noch aus den Augenwinkeln wahrnehmen konnte.


Michael Paszkans Serie ist ein Versuch, Kunst in Corona-Zeiten zu etablieren. Auf seinen Collagen ist zu erkennen, dass sie zusammengehören. Sie tragen ein gemeinsames Merkmal. Es ist die mit flottem Strich ausgeführte Kopfpartie einer Eule. Mit weise dreinblickenden Augen und spitzen Ohren: Alles ist dran an diesem grafischen Element, das jeder einzelnen Künstleransicht gut zu Gesicht steht.

Über 40 Bilder hat Paszkan bisher ins Internet gestellt. Vor einem Monat fing alles an. Am Neujahrstag eröffnete er das Spiel mit einer Eigenkreation, betitelt mit „Corona-Feger“. Was seitdem folgt, sind Porträts von Neo-Impressionisten, Surrealisten, Kubisten und Pop-Art-Künstlern. David Hockney, die mexikanische Malerin Frida Kahlo, Georg Baselitz, Robert Indiana, der Erfinder des Kunstwerks mit den vier Buchstaben, die zusammengesetzt das Wort „Love“ ergeben, Jörg Immendorf mit Fahrrad: „Wer kennt schon diese Namen“, sagt Paczkan. Auch ein Porträt des amerikanischen Künstlers Jonathan Borofsky erhielt einen Platz in der Internetgalerie. Ihm haben Städte wie Frankfurt und Seattle den überdimensionalen „Hammering Man“ zu verdanken. Der schwingt nun im Kleinformat auf der Kasteler Internetansicht den Werkzeugkopf.


Wer die Stationen auf der Facebook-Seite hinter sich hat, wird sich an den Besuch eines Kunstseminars erinnert fühlen. Alle sollen sich angesprochen fühlen. Auch die, die sonst den schönen Dingen weniger zugeneigt sind. So übermäßig stark sei die Kultur in Kastel nicht gerade vertreten, sagt Paszkan.

Damit sich niemand auf der „Eulenmeile“ verläuft, hat der Kunstmonteur seine Collagen mit Erläuterungen versehen. Über die Entstehungszeit, über die Lebensdaten der Porträtierten und über ihre Einordnung ins Stilistische. Oft ist es nur eine Jahreszahl, schon ist man im Bilde. Schaut man genauer hin, scheint über den Porträts sogar ein leichtes Augenzwinkern zu liegen, angereichert mit etwas Ironie.


„Ich mache das als Hobby“, sagt Michael Paszkan, ein bildender Künstler, dem das Kreative noch nie fremd war und das er auch im Pensionsalter nicht missen will. Wenn es sein muss, dann mit dem Kreativprogramm am Computer und einem Fotoapparat. Sein eigenes Programm mischt er übrigens mit Motiven, die das Sprayerfestival „Meeting of Styles“ hinterlassen hat. Über die Arbeit der Graffiti-Künstler äußert er sich anerkennend: „Da sind tolle Dinge dazwischen. So große Flächen zu füllen, das ist schon etwas“, sagt er. Wenn seine eigene Mission beendet ist, will Paszkan seine eigenen Ansichten in einem Katalog zusammenfassen. „In einem Einzelexemplar, nur für mich“, sagt er.














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