Michael Paszkans Porträts im Essinger Rathaus
Vielsagende Variationen / Bis 15. Oktober
Es sind im wesentlichen Porträts, die Michael-Josef Paszkan in rund 40 Exponaten im Rathaus Esslingen zeigt. In der Art ihrer Reliefierung mit vielfältig "eingerahmten" Gesichtern erinnern sie entfernt an russische Ikonen.
Gut platzierter Blickfang ist die Schwiegermutter in drei giftgrün bis knallrot erfassten Variationen. Die Damen wirken blasiert, aufgebläht, eifer- und klatschsüchtig und sind in ihrer Aufmachung der "Hexe" nicht unähnlich, die Paszkan im übrigen Feld seiner Schöpfungen dominant platziert. Es ist ganz offenkundig: Der Künstler liebt die Karikatur, den bissigen Pinsel und die ironische Demaskierung, wobei er sich allerdings vorwiegend gegenständlicher Darstellungen bedient.
Was auffällt, sind die verschiedenen Materialien wie Gips, Metall, Acryl, ja selbst Spaghetti-Röhren, die zur Verwendung kommen. Diese färbt Paszkan meist im Bronze- oder Silberton. Er präsentiert seine menschlichen und animalischen Persönlichkeiten von Rudi Carell bis zum verfallenen Dinosaurier auffallend häufig in vielsagenden Variationen.
Auffallend ist hier vor allem die Herzklappen-Adler-Triologie als Anspielung auf Sinn und Unsinn der Gentechnik, die den Betrachter unmittelbar anspricht.
Nach Angaben von Bürgermeister-Stellvertreter Dr. Dieter Bolten, der in die Ausstellung einführte, stammt Michael J. Paszkan aus Sathmar in Siebenbürgen und lebt heute in Wiesbaden. Der 1952 geborene Künstler besuchte die Kunstakademie und erwarb das Diplom für Bildhauerei und Keramik. Seit seiner Übersiedlung nach Deutschland ist er als Keramik- und Metall-Designer, in seiner Freizeit auch anderweitig künstlerisch tätig. Er kann auf Ausstellungen in ganz Europa, sogar bis in die USA verweisen.
Die bis 15. Oktober dauernde Ausstellung wurde von Franz Kais, einem in Essingen wohnenden Freund und Landsmann des Künstlers, vermittelt.
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