Vor einem mit horizontalen Farbstreifen gestalteten Hintergrund schweben die Flecken: längliche, spindelförmige Farbkörper an fadenartigen hellen Linien. Wieder sind es die drei Primärfarben Rot, Gelb und Blau, die Grundbestandteile des Farbspektrums, deren, deren elementare Kraft den Künstler immer wieder fasziniert. Gleich zweimal erscheint diese Farbgruppe im Vordergrund des Bildraumes: In der linken Bildhälfte hängen die Farben, leicht verwischt und als Pinselstriche erkennbar auf den Fäden, die oben, im Bild nicht sichtbar, befestigt sind. Beide Grüppchen werfen scharfe Schatten auf den Hintergrund:
Interessant ist die Abstufung der Tiefenebenen. Im Vordergrund, wie gesagt, befinden sich die "hängenden Flecken". Sie scheinen an eine "Wand" zu stoßen, an der, wie in einem Prisma, die Primärfarben in Mischfarben aufgelöst aufleuchten. Diese Ebene ist flächig gestaltet, die Farbfelder verlaufen vertikal und sind durchzogen von grauweißen Bögen. Auf dem hintersten Grund, durch die horizontalen Linien in den Tieferaum hineinreichend, sind es wieder reine Farben, die sich in Streifen übereinahnderlegen und so wie ein - schon leicht verschwommenes - bildnerisches Zitat der "Flecken" wirken.
286. Hängende Flecken, Acryl, 51x77 cm, Mz.-Ko. 1995
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