Yves Tanguy – der Landschaftsmaler
Als der 1900 geborene Maler Yves Tanguy nach einigen Jahren zur See 1922 nach Paris zurückkehrte, sah er während einer Busfahrt Giorgio de Chiricos Gemälde „Das Gehirn des Kindes“ in einem Schaufenster und beschloss Maler zu werden. Das Bild gehörte André Breton. Tanguy schloss sich den Surrealisten an und ließ sich anfangs von Masson und Miró inspirieren. Ab 1926/27 lassen sich seine Gemälde dem Surrealismus zuordnen. Sie sind willkürliche Anordnungen von Objekten und Zeichen, scheinen auf eine inhaltliche Kohärenz zu verweisen und bleiben dennoch unauflösbar. Tanguy lässt auf diese Weise geheimnisvolle Landschaften entstehen, arbeitete er doch beständig mit einer Horizontlinie, braunem Land und blauem „Himmel“. Wo sich diese Traumlandschaften befinden, auf der Erde, unter Wasser, auf dem Wasser oder irgendwo auf einem anderen Planeten, bleibt bewusst offen. Auch die Bildtitel spielen eine wichtige Rolle, denn sie dienen der weiteren Verrätselung der Bildinhalte. Dennoch wurden und werden die künstlichen Landstriche Tanguys als Symbole für „Einsamkeit, Ungewissheit, Bedrohlichkeit“10 interpretiert.
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