Max Ernst - der erste Maler des Surrealismus
Der Rheinländer Max Ernst wandte sich 1919 dem Dadaismus zu und begann mit Fotomontagen zu arbeiten. Im Jahr 1922 verließ er seine Frau und seinen Sohn und übersiedelte nach Paris. Hier malte er von Traumfetzen inspirierte Kompositionen und wurde dafür im Ersten surrealistischen Manifest als einziger Maler erwähnt. In den folgenden Jahren malte er „stillos“ und erfand Maltechniken, mit denen er das automatische Schreiben der Literatenfreunde auf die Malerei übertrug:
Frottage: Durchreiben von vorgefundenen Strukturen auf einen Bildträger - z. B. „Histoire naturelle“ (1925)
Grattage: Herunterkratzen von angetrockneter Farbe
Decalcomanie: Abklatschen von noch feuchter Farbe auf einen Malgrund
Oszillation: automatisches Schreiben von Linien auf einem Bildträger durch Schwingen einer leckenden Farbdose
In seiner Malerei wechseln sich poetische Schneeblumen-Kompositionen mit Urwaldbildern, Inseln mit Sonnenscheibe, tote Wälder, Tropfsteinhöhlen aus Südfrankreich etc. ab. Die Flucht vor den Nationalsozialisten gelang Max Ernst 1940 mit Hilfe seiner späteren zweiten Ehefrau Peggy Guggenheim. Die Ehe mit der berühmten und exzentrischen Sammlerin währte nur kurz. 1943 ließ sich Max Ernst von Peggy Guggenheim scheiden, um mit der amerikanischen Malerin Dorothea Tanning nach Arizona zu übersiedeln. Im Jahr 1953 kehrte der Künstler wieder nach Frankreich zurück. Ein Jahr später gewann er den Großen Preis für Malerei auf der 27. Biennale von Venedig, weshalb ihn André Breton aus der Gruppe des Surrealismus ausschloss.
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