Man Ray – Objekte, Fotogramme und die Vogue
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Man Ray hatte nach einem Kunststudium in New York die Fotografie entdeckt und meinte, von Reproduktionen und Arbeitsfotos leben zu können. Ab dem 14. Juli 1921 lebte er in Paris. Hier bot er sich als professioneller Reprofotograf an und arbeitete u. a. für Picabia, Braque, Matisse, Picasso, Rousseau. Er hatte noch am Tag seiner Ankunft Breton, Eluard und Soupault im Café Certá kennen gelernt.
Seine wichtigste Erfindung ist die so genannte „Rayografie“. Im Jahr 1921 oder 1922 „entdeckte“ besser machte er die kameralose Fotografie für sich fruchtbar. Dazu arrangierte er einige Glasgegenstände auf dem Fotopapier, das bereits mit Entwicklerlösung bestrichen war, und belichtete es. Vor seinen Augen entstanden auf wundersame Art Bilder. In der Folge nutzte Man Ray dafür einen Kamm, Filmrolle, Korkenzieher, Glasobjekte, „Slinky“ (eine Drahtspirale, die sich selbständig bewegen kann, eigentlich ein Kinderspielzeug) und schuf – vom ihm benannte – Rayogramme als „Illustrationen“ für seine Mappe „Champs Délicieux“ (1922, Auflage 40 Stück).
Durch einen Kontakt mit Paul Poiret, dem wichtigsten Pariser Modeschöpfer der 20er Jahre, machte Man Ray den Schritt in die Modefotografie und wurde bald ein gefragter Fotograf von Harper’s Bazar, Vogue, Vu, Vanity Fair. Wenn er auch mit den Porträtaufnahmen berühmt wurde, so waren es seine Rayogramme, die ihn zu einem Mitglied der Surrealisten machte.
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