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AutorenbildOrsolya-Maria Sauerbrey

Künstlerinnen und Künstler des Surrealismus: Lee Miller

Lee Miller – Fotomodell und Kriegsreporterin

Lee Miller wurde 1907 in der Industriestadt Poughkeepsie (New York) geboren. Im Alter von sieben Jahren wurde sie von einem Matrosen (dem Vater?) vergewaltigt. 1926 kam sie zum ersten Mal nach Paris, zog jedoch für ihr Malereistudium zurück nach New York. Dort wurde sie vom Herausgeber der Vogue, Condé Nast, vor einem Autounfall gerettet und stieg zu einem gefragten Fotomodell auf. Um die Fotografie zu erlernen, kam Miller erneut nach Paris und suchte Man Ray mit einem Empfehlungsschreiben von Edward Steichen im Sommer 1929 auf. In den folgenden drei Jahren waren sie ein Liebespaar, Lehrer und Schülerin, Fotograf und Muse sowie Modell gleichermaßen. Gemeinsam perfektionierten sie Man Rays Technik der Solarisation 1929. Hierfür wird ein Negativ doppelt belichtet, so dass die beispielsweise dunklen Flächen rund um ein Porträt ebenfalls hell erstrahlen. Zwischen Positiv und Negativ entsteht eine schimmernde Konturlinie, die die Bilder wie Visionen wirken lässt.

Im Gegensatz zu Man Ray und den anderen Surrealisten suchte Lee Miller nicht die Zusammenführung von Alltagsphänomenen zu einer unerklärlichen (kritisch-paranoiden) Komposition. Anstelle mit Verfremdungseffekten zu arbeiten, „entnahm“ sie der Wirklichkeit surreale Momente, arbeitete aber auch gelegentlich mit Collagen.


Ihre Arbeit für die Vogue setzte die umtriebige Fotokünstlerin mit dem Kriegseintritt der USA fort. Sie fotografierte das von Bomben zerstörte London, wo sie seit Juni 1939 mit dem britischen Surrealisten Roland Penrose lebte. Lee Miller verfasste eigene Texte zu ihren Bildern und arbeitete mehr als zwei Jahre als amerikanische Kriegskorrespondentin. Ab dem Sommer 1944 berichtete sie vom Kontinent, darunter erschreckende Bilder aus dem befreiten Konzentrationslager Buchenwald Mitte April 1945.


























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