André Masson – das automatische Zeichnen
Bevor Masson Surrealist wurde, war er stark vom Kubismus beeinflusst. Um 1923 oder 1924 entwickelte er, angeregt von Bretons „automatischen Texten“, eine zeichnerische Écriture automatique. Mit schneller Bewegung und ohne zuvor Bildinhalt oder Komposition festgelegt zu haben, bewegte er seine Hand über das Blatt. „Wenn man sehr rasch arbeitet, ist die Zeichnung mediumartig, als würde sie vom Unbewussten diktiert“9, beschrieb Masson selbst den Vorgang und seinen Effekt. Wichtig war es jedoch vor diesen Zeichnungsexperimenten „für Leere zu sorgen“, was bei Masson wohl auch die Einnahme von Alkohol und Drogen beinhaltete. Viele der Werke André Massons zeigen Verwandlungen von Körpern und abstrakten Gebilden. Man trifft in ihnen häufig auf Kampf, Zerstörung und Verletzung. Im Gegensatz zu Max Ernst steuerten Masson und auch Miró eine abstrahierende, informelle (unförmige) Tendenz zum Surrealismus bei. Diese wird in der amerikanischen und französischen Nachkriegsmalerei reiche Nachfolge finden.
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